Oberliga – Jeder Satz eine Berg- und Talfahrt

Zum letzten Spiel des Jahres und der Hinrunde auswärts gegen den SF Aligse mussten wir mit einem leicht dezimierten Kader fahren. Zwar fuhren wir immer noch mit 10 Spielerinnen, aber kurzfristig fielen unsere Mitte Katjana Stark und dann auch noch unsere Libera Christina Schmidt aus. Solveig Dressler fehlte über Außen. Den vakanten Posten der Libera übernahm kurzerhand Anastasia Iskam, die ihren Job wirklich gut machte. Somit gab es auf der Mitte keine Wechseloptionen mehr.

Der erste Satz startete sehr wackelig. Die Annahme war aufgrund der neuen Aufstellung sehr unsicher und insgesamt war es recht wuselig auf dem Feld. Aligse zog nach einer Aufschlagserie 14:7 davon und wir hatten damit einen denkbar schlechten Start erwischt. Viele Aufschlagfehler auf unserer Seite schenkten dem Gegner bestimmt gute 6 Punkte. Dann aber stabilisierte sich die Annahme, die Zuspieler konnten schön verteilen und die Angreiferinnen mit vielen mutigen Angriffen endlich Punkte machen. Mit viel Biss und klasse Abwehrreaktionen konnten wir diesen Satz nach der Abwehr von 4 Satzbällen von Aligse noch zu einem 28:26 für uns wenden. Eine tolle Aufholleistung.

Beschwingt gingen wir in den zweiten Satz. Hier hatten sich unsere Aufschläge endlich etwas stabilisiert und es wurde von Jenny Bönighausen eine gute Aufschlagserie geliefert. Dieser Satz lief die ganze Zeit auf Augenhöhe. Bis zum 17:17 konnte sich keine Mannschaft mit mehr als zwei Punkten absetzen. Dann brach allerdings unsere Annahme mal wieder zusammen und wenn ein Ball nach vorne kam, konnten sie Angreiferinnen selten punkten. Aligse bäumte sich dagegen auf und kratze viele Bälle aus der Abwehr. Wir schafften es nicht mehr effektiv zu punkten und schenkten Aligse durch eigene Fehler den Satz mit 25:21.

Egal, dachten wir uns. Mundabwischen und weitermachen. Und so starteten wir in den dritten Satz. Auf einmal lief alles zusammen. Die Annahme stand und die Angreiferinnen punkteten ein ums andere Mal. Johanne Röhrig lieferte fünf Punkte in Folge mit ihren Aufschlägen. Die Aligser brachen in diesem Satz in der Annahme komplett zusammen. Und wir liefen zu Höchstform auf und brachten spektakuläre Aktionen. Somit ging dieser Satz verdient mit 25:14 an uns.

Jetzt läuft es: dachten wir. Aber wieder schlug unsere wackelnde Kostanz zu. Obwohl wir im Satz vorher gezeigt hatten, was wir alles können, wurde der vierte Satz wieder sehr fahrig und unkonzentriert. Aligse zog gleich zu Beginn mit einer Aufschlagsserie davon und wir schafften es einfach nicht eine stabile Annahme (die im vorigen Satz ja da war) aufs Parkett zu legen. Vorne scheiterten wir dann ein ums andere Mal am gegnerischen Block. Auch ein Wechsel in der Annahme und der Steller brachte leider keine Besserung. Somit verloren wir diesen Satz deutlich mit 25:16.

Dann sollte es also der Tie-Break richten. Dieser verlief innerhalb von 11 Minuten kurz und schmerzlos. 15:4 stand es am Ende für Aligse. Im Grunde brachten wir durch einen Einbruch in der Annahme keine Bälle mehr verwertbar nach vorne.

Dieses Spiel war das extremste dieser Saison. Eine Berg- und Talfahrt in jedem Satz. Immer wenn man dachte „jetzt haben wir es, jetzt sind wir drin, jetzt läuft es und wir können gewinnen“ brachte der nächste Satz das genaue Gegenteil. Sehr schade, wieder blitze unser Potenzial auf, aber es konnte nicht konstant gehalten werden. Aber immerhin hatten wir einen Punkt ergattert und überwintern trotzdem auf dem fünften Platz vor Aligse.

Wir wünschen allen Tusporaner Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr, in dem wir dann endlich wieder angreifen wollen und an uns arbeiten werden! CP