Handball (mjB): Wichtiges Unentschieden gegen Tabellenführer

03.05.2022: Tuspo Weende – MTV Groß Lafferde (mjB): 31:31(13:15)

Kampfgeist sichert wichtiges Unentschieden!

Im viertletzten Saisonspiel traf der Tuspo Weende an diesem Spieltag unter der Woche zu einer Trainingszeit zu Hause auf den Tabellenführer des MTV Groß Lafferde. Vor gut zehn Tagen konnte das Auswärtsspiel gegen Lafferde mit einer Führung von fünf Toren gewonnen werden (21:26). Für beide Mannschaften stand also mit dieser Partie die potenzielle Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen auf dem Spiel.

Das Spiel begann erneut ausgeglichen, die taktischen Maßnahmen der zuletzt einstudierten Trainingseinheiten mussten zu Beginn des Spiels nicht greifen, keine Manndeckung durch Lafferde erfolgte. Stattdessen eine offensivere Abwehrvariante der Gäste. Im Angriff nutzte Weende die Möglichkeiten dieser offenen Abwehr zunächst noch zu zögerlich, kam aber dennoch immer wieder zu guten Torchancen. Die zu Beginn gut erarbeiteten Wurfgelegenheiten scheiterten jedoch an den letzten 20% und der dazugehörigen Abschlussentscheidung: Außennetztreffer, Würfe aus zu großer Distanz oder der Wurf in die kurze Ecke obwohl der gegnerische Torhüter dort bereits stand und diese abdeckte (2:1, 2:4, 3:4). Dies führte unweigerlich dazu, dass Lafferde die Führung an sich riss und Weende hinter her laufen musste. Auch wenn es meist nur ein bis drei Tore waren und sich dies, wie sich noch zeigen würde an diesem Spieltag, sehr schnell wieder ändern kann, war es erneut ein sehr gefährlicher Kader des Gegners, der immer wieder zu sehenswerten Treffern kam.

Es gelang Weende an diesem Spieltag insgesamt nicht, die bisherige unheimliche Schlagkraft der Symbiose von Abwehr und Torhüter für sich zu nutzen. So kam Lafferde auch gegen eine gut verschiebende und zupackende Verteidigung letztlich mit fast jedem Abschluss zu einem Treffer (5:5, 5:8, 7:9). Ein Tor hinterher, drei Tore hinterher – die Zeit lief unaufhaltsam von der Uhr. Beim Spielstand von 12:13 in der 21. Spielminute und einer folgerichtigen 2min-Strafe schien es, als könne Weende den Ausgleich erzwingen und selbst das Steuer übernehmen. Stattdessen konnten die Gäste jedoch in Unterzahl zwei Treffer erzielen. Eine katastrophale Bilanz in einem solch wichtigen Spiel, letztlich verdeutlicht sie aber die Qualität des kleinen Kaders von Lafferde. Die gegnerischen Spieler rotierten im Gegensatz zum Hinspiel auf vielen Positionen, ein Qualitätsverlust dieser Wechsel konnte jedoch keineswegs festgestellt werden, im Gegenteil.

Mit dem Spielstand von 13:15 ging es zur Halbzeit in die Kabine. Erneut Einstellungssache: Obwohl die Mannschaft aus Weende guten Handball und Wille zeigte, war dies mit der mentalen Stärke des Auswärtsspiels doch schwer zu vergleichen. Das spiegelte sich folglich auf der Platte wider. Dennoch war klar, dass zwei Tore und noch 25min Spielzeit alles ermöglichen, dennoch muss hier mehr geschehen, da Lafferde das Spiel sonst so weiter spielen und den Abstand über die Zeit bringen würde. Mehr Bewegung füreinander, Spielzüge nutzen, mehr Druck in die Tiefe, sinnvolle Pässe erst nach dem eigenen Gefährlichmachen spielen und vor allem Verantwortung übernehmen, dies waren die Kernpunkte die zwar bereits vorhanden waren und gespielt wurden, jedoch oftmals nicht mit den notwendigen letzten Prozentpunkten.

Zurück aus der Kabine kamen jedoch vor allem die gut aufgelegten Gäste, die nun die Vorentscheidung erzwingen wollten und dies schien ihnen in der frühen Phase der zweiten Halbzeit zu gelingen. Len Krusch und Felix Woltering übernahmen für Lafferde die entscheidenden Würfe und enteilten dem Tuspo damit auf eine Führung von fünf Toren (13:16, 14:17, 14:19). Das Spiel schien zu kippen, sich die mögliche Entscheidung um die Meisterschaft zu Gunsten des MTV zu drehen. Siebzehn Spielminuten vor Abpfiff führten die Gäste immer noch mit fünf Treffern, alles machbar aber mit fortlaufender Spieldauer immer schwerer, vor allem da der MTV trotz des kleinen Kaders dauerhaft gutes Tempospiel ablieferte und der Tuspo nicht auf das gewohnte Umschaltspiel aus einer Parade oder Abwehrarbeit zurückgreifen konnte (16:21, 17:22).

Es dämmerte den wie gewohnt in blau auftretenden Hausherren, dass hier so langsam der Zug abfährt, sollte man nicht anfangen aktiver die eigene Rolle im Spiel zu erzwingen. So begann das Fieseler-Duo die letzte Viertelstunde mit drei Folgetreffern einzuläuten. Lafferde sah sich zur Auszeit gezwungen und steuerte taktisch nach (18:22, 20:22, 22:23). Weende konnte erneut aufholen und immer wieder auf einen Treffer verkürzen bis erneut Toptorjäger Woltering in der 45. Spielminute beim 26:29 Lafferde mit drei Toren in Führung brachte. Auszeit: „WIR BRAUCHEN SCHNELLE TORE!“, obwohl es sehr schwer ist die Spieler überhaupt in einer solchen Phase und kurzen Auszeit mit Worten kognitiv zu erreichen, schien hier doch die Nachricht angekommen zu sein. Erneut wieder in der Partie setzte Jonah Reiners diese Forderung energisch um, hierfür muss an dieser Stelle ein Sonderlob ausgesprochen werden, da der Mittelmann in der fast aussichtslosen Lage einen kühlen Kopf behalten hat und vom 26:29 zum 29:29 in Folge ausglich. Dies geht natürlich auch hier nur gemeinsam, dennoch kann und muss diese beispielhafte Einzelleistung hier erwähnt werden. Lafferde machte zum ersten Mal Fehler im Spielaufbau bzw. hatte bei den Abschlüssen Aluminiumtreffer zu verzeichnen. Obwohl 40 Sekunden vor Schluss noch das 30:31 fiel, blieben die Köpfe der Weender geordnet, sodass ein 7m herausgeholt wurde. Um es kurz zu machen: Moritz verwandelte diesen eiskalt und der finale Ball Lafferdes in den letzten zehn Sekunden landete „irgendwo“ im alles reinwerfenden sowie vorgezogenen Block. Nichtbegreifen und Freude folgten – mit einem blauen Auge davongekommen und dennoch wieder eine klasse Leistung gegen einen bockschweren Gegner gezeigt.

Fazit der Partie: Erst in der hochkritischen Phase haben wir angefangen unser volles Potenzial wirklich zu zeigen und die Einstellung des Hinspiels wiederzufinden. Hätten wir zu dieser Verfassung früher im Spielverlauf gefunden, wäre möglicherweise auch noch mehr drin gewesen. So muss und kann man sich über den einen Punkt absolut freuen.

! Besonders wichtig dabei ist festzustellen, dass Weende weiterhin den Ausgang der Meisterschaft in der eigenen Hand hat. Nach den Grundsätzen „Agieren statt Reagieren“ und „Passivität tut weh“, ist nun auch dem Letzten klar: Mit einem Sieg im kommenden Spiel gegen Direktverfolger Rosdorf, kann Weende den entscheidenden Schritt selbst vollziehen! Der MTV Groß Lafferde dagegen muss durch das Ergebnis auf die Mithilfe anderer Vereine hoffen, um selbst noch Meister zu werden.

Am Samstag den 14.05.22 steigt dann auswärts um 18:00 Uhr in Rosdorf das (!) Entscheidungsspiel der laufenden Saison!

Zunächst danken wir allen Eltern, Freunden und Fans für die zahlreiche Unterstützung an diesem Spieltag des 03.05.22. Ihr habt einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass wir dieses Ergebnis sichern konnten. Wir würden uns wieder sehr freuen, wenn ihr uns auch auswärts bei diesem definitiven Meisterschaftsspiel erneut anfeuert!

Für den Tuspo spielten: Mika Großkopf (Tor), Paul Meyer (Tor), Moritz Fieseler (10), Jonah Reiners (7), Julian Wulf (5), Tom Germershausen (5), Noah Donath (2), Phillip Fieseler (1), Mika Schurmann (1), Felix Betker, Simeon Bagus, Luca Fischer.

Aktuelle Tabelle (03.05.2022) – Link: https://hvn-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupPage?championship=HVN+2021%2F22&group=276328

Spielverlauf nuLiga: https://hvn-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6958466&etag=33553708-9de2-4eab-9d64-aceecb6dc515

Aufholjagd der letzten fünf Schlussminuten:

Autor: Marc Hampel